Das Rittergut Haus Laer ist der älteste erhaltene Profanbau des mittleren Ruhrgebiets. Seine Anfänge reichen in das Jahr 940 zurück, es ist damit 300 Jahre älter als der Kölner Dom. Der alte Adelssitz ist seit 1480 im Besitz der Familie Freiherren von der Leithen (Uradel anno 1158) – Frielinghaus (altsächsisch/fränkisch anno 780).
Die erste schriftliche urkundliche Erwähnung stammt vom 1. Mai 1243.
Die durch meterstarke Mauern mit Schießscharten und Wassergraben (Gräfte) gesicherte Wehranlage ist in Vor- und Hauptburg gegliedert. Das mittelalterliche kleinere Burghaus steckt noch heute in der auf Eichenpfählen gegründeten Wasserburg.
Die überörtliche baugeschichtliche Bedeutung liegt in der sehr seltenen Erhaltung ihrer äußeren Ursprünglichkeit. Denn bei der Nord- und Ostfassade der Hauptburg blieb das massive Keller- und Erdgeschoss mit aufstehendem Fachwerk unter einem Satteldach bis in die Gegenwart erhalten. Eine solche Fassadengestaltung findet sich erstmals auf einer Darstellung der 113 nach Christus errichteten, 33 Meter hohen Trajansäule in Rom.
Kaiser Wilhelm II, König von Preußen, verlieh 1906 mit eigenhändiger Unterschrift Gustav Frielinghaus den Titel eines Kommerzienrates. Er war Handelskammerpräsident, Generaldirektor von drei Zechen, Gründer der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) und Eigentümer des Rittergutes Haus Laer.